Sommer­programm 2022

19. Sommer Open Air Kino
Do. 14.  bis Sa. 16. Juli 2022

Flyer als PDF

Seit 2004 zeigen wir im Schöntal in Rikon grosses Kino unter freiem Sommerhimmel. In der lauschigen Atmosphäre an der Töss zwischen den Zirkuswagen des Circolino Pipistrello erlebt ihr die kleinen und grossen Geschichten auf der Grossleinwand zwischen den Zirkusmasten.
Seit 2010 gibt es auch das berüchtigte Winter-Openair-Kino. In geheizten Badewannen und/oder mit heissen Bettflaschen unter der Wolldecke könnt ihr im Januar Schweizer Filmperlen aus vergangenen Zeiten geniessen. Wir projizieren die Filme zusammen mit dem Wanderkino wie zu «Grossmutters Zeiten» mit analoger Technik.

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Donnerstag 14. Juli 2022

 

Comrades in Dreams | Nordkorea 2007 | HEB/AR/E/df | 101 Minuten
Regie & Drehbuch: Uli Gaulke
Mit: Lasanne Badiel, Yong-Sil Han, Anup Jagdale, Penny Tefertiller, …
Musik: Aqualactica, Boogie Balagan

Ein Dokumentarfilm über Kinobetreiber: Da geht uns das Herz auf!
Der wunderbare Film zeigt eindrücklich, wie die Magie des Kinos die Menschen auf der ganzen Welt verbinden kann.

Jedes engagierte Kino, das heisst auch wir, könnten eigentlich in diesem Film vorkommen.Der (Ost-) Deutsche Uli Gaulke hat sich vier Verteidiger des traditionellen Kinoerlebnisses ausgesucht.

Cowboys in der Kirche, Tränen für den grossen Führer, eifersüchtige Ehefrauen und «Titanic» in Afrika. Eine faszinierende Reise zu vier aussergewöhnlichen Orten, wo Kino noch ein grosses Ereignis ist.  Uli Gaulke nimmt uns mit nach Burkina Faso, Indien, Nordkorea und in die Tiefe der amerikanischen Provinz. Kinomachen ist eine Passion, die weltumspannend ist und doch auch so divers. Eine globale Kinoliebe. Licht und Kamera, das ganze Handwerk ist in diesem traumschönen Dokumentarfilm von großer Sorgfalt. Viel geht es in den Interviews und auch in Filmausschnitten ums Heiraten und Partnerfinden. Gewissermassen eine heimliche Metapher für die Notwendigkeit der Fortpflanzung cineastischen Gedankenguts. „Comrades in Dreams“ leistet einen wichtigen Beitrag dazu, diese Flamme hochzuhalten – und er macht Spass. Viel Spass!

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Freitag 15. Juli 2022

 

Singin’ in the Rain | USA 1952 | E/df | 100 Minuten
Regie: Stanley Donen, Gene Kelly
Mit: Jean Hagen, Gene Kelly, Debbie Reynolds, …
Musik: Nacio Herb Brown, Al Goodhart

Das grösste Filmmusical der Filmgeschichte. Der Klassiker erzählt, wie der Stummfilm dem Tonfilm weichen musste.

Als am 27. März 1952 dieser Film in den USA in die Kinos kam, nahm das Publikum das Musical begeistert auf. “Make ‘Em Laugh” fordert Donald O’Connor und schlägt übermütig Purzelbäume durch Filmkulissen; Debbie Reynolds wünscht strahlend “Good Morning”, während sie heimlich gesteht “All I Do Is Dream Of You!”; und Gene Kelly singt und tanzt derart beschwingt im Regen, dass man am liebsten mittanzen würde. Die Geschichte um zwei Stummfilm-Stars, deren Erfolg durch die Einführung des Tonfilms in Gefahr gerät, eine hochintelligente Reflexion über das Kino und darüber, wie Hollywood in seinen besten Zeiten damit umging.
Der kakophone Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm, ein buntes Musical in bonbonfarbenem Technicolor und eine romantische Komödie, die beschwingt leichtfüßig, zuweilen auch überbordend kitschig diesen Wechsel erzählt.
Als nach dem überragenden Erfolg des ersten Tonfilms „The Jazz-Singer“ auch Lockwoods Studio auf den neuen Tonfilm-Zug aufspringt, gestalten sich die Dreharbeiten schwierig, weil die quäkende Stimme seiner Partnerin Probleme macht. Selbst eine Sprechtrainerin ist machtlos.
Die rettende Idee: Linas Part vor der Kamera wird von Kathy hinter der Kamera lippensynchron gesprochen und gesungen. Doch als die Zuschauer nach der erfolgreichen Premiere Lina live singen hören möchten, fliegt der Schwindel auf. Satirisch und drastisch erinnert diese Szene daran, dass dem Tonfilm zahlreiche Karriere-Abstürze folgten: von Darstellern, die dank ihres unpassenden Akzents oder ihrer Stimme immer weniger beschäftigt wurden.
Singin’ in the Rain ist vom Film inspiriertes, inspirierendes Kino in Reinkultur, ein meisterhaft konsequenter Film der wie es in einem der Songs so schön heißt, “Fit As A Fiddle” ist.

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Samstag 16. Juli 2022

 

Nuovo Cinema Paradiso | I/F 1988 | I/df | 118 Minuten
Regie: Giuseppe Tornatore
Drehbuch: Giuseppe Tornatore, Vanna Paoli
Mit: Philippe Noiret, Brigitte Fossey, Jacques Perrin, Marco Leonardi, Salvatore Cascio …
Musik: Ennio Morricone

Der KinoFilmKlassiker schlechthin. Der Film erzählt die lebhafte Geschichte der Menschen eines Dorfes auf Sizilien und ihres geliebten Kinos von den 1940er bis in die 1980er Jahre.

Eine aussergewöhnliche Hommage ans Kino, wunderbar inszeniert und photographiert. Mit einer einzigartigen, melancholischen Leichtigkeit, wie man sie wahrscheinlich nur in italienischen Filmen finden kann.
Der Film behandelt fast vollständig durch Rückblenden die Kindheit des Filmregisseurs Salvatore (Toto) Di Vita in dem fiktiven sizilianischen Fischerdorf Giancaldo.
Schon in seiner frühesten Kindheit verbringt Salvatore jede freie Minute im Cinema Paradiso, wo sich nach dem Krieg Abend für Abend die ganze Dorfgemeinschaft trifft, um sich in fremde Welten entführen zu lassen. Der knorrlige, liebenswerte operateur Alfredo wird dabei zum Ersatzvater für den kleinen »Toto«, der später Karriere als Filmregisseur macht. Er weist ihn nicht nur in die Kunst des Überblendens, sondern anhand zensierter Schnipsel aus den Filmstreifen auch in die Geheimnisse des Filmvorführens ein. Giuseppe Tornatores Film wurde in seinem sizilianischen Heimatort gedreht. Diese vielfach ausgezeichnete Liebeserklärung ans Kino ist eine der schönsten, vielleicht auch treffendsten Geschichten, die die Macht und Faszination der Laufbilder einzufangen vermag.

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